Blaubeere, Aronia & Co - Gesundes aus Finnland

 

Blaubeeren, Preiselbeeren, so weit das Auge reicht...

Dieser Sommer war ein Genußsommer. Mich verschlug es nach langer Zeit wieder nach Finnland. Für meinen Mann eine Nostalgietour -  Verwandte besuchen, Orte der Kindheitssommer besichtigen, solange es sie noch gibt.

Für mich die Möglichkeit, meine Kameras auszuführen und alte, analog aufgenommene Fotos endlich auch digital zu haben. Finnland zeigte sich dabei von seiner besten Seite. Wetter passte, Orte auch. Natur spielte mit und bot ihr Füllhorn dar. Hier das beste daraus.

Skandinavischer Beerenkorb

Was ist drin?

Blaubeeren natürlich - jede Menge warteten darauf, gesammelt zu werden. Preiselbeeren genauso viele, Moltebeeren, Krähenbeeren (Empetrum nigrum), Moosbeeren (Vaccinium oxycoccos), wilde Himbeeren , kultivierte Johannisbeeren, Aroniasträucher in jeder Parkanlage und als Straßenbegleitgrün, Vogelbeeren (Sorbus aucuparia)und jede Menge Erdbeeren zum Selberpflücken.

Wer keine Lust auf Beeren hat, sammelt Pilze. Die gibt es im Spätsommer/Frühherbst zur Ruska-Zeit (finnischer Indianersommer) ebenfalls in Mengen.

Die Blaubeere

Besonders lecker und gesund

Sie steht hier an erster Stelle. Warum?

  1. Sie enthält Pflanzenfarbstoffe, Polyphenole und Anthocyanidine
  2. Sie ist gut für die Augen, kann die Nachtsicht verbessern
  3. Sie ist einfach nur lecker und vielseitig verwendbar
  4. Man kann mit ihr färben (auch die Zunge;-))

Nicht ohne Grund stehen die Blaubeere (Vaccinium myrtillus) und die Kulturheidelbeere (Abstammung von der Amerikanischen Heidelbeere - Vaccinium corymbosum) mit ihrem hohen Antioxidantien-Potenzial ganz oben auf meiner Liste der antioxidativen Früchte. Wie schon erwähnt, enthält sie viele Polyphenole, wie z.B. Flavonoide (werden im Auge gebraucht) und Phenolsäuren, wichtig zur Vorbeugung von Herz-Kreislauferkrankungen und zur Senkung des Krebsrisikos. Wir finden weiterhin viele Mineralstoffe, außerdem hat die Blaubeere einen hohen Ballaststoffgehalt.

Sie enthält Gerbstoffe, Pflanzenfarbstoffe, sogar koffeinhaltige, anregende Stoffe, Fruchtsäuren, Pektine (deshalb in Smoothies mehr Flüssigkeit zugeben, sonst dickt alles ein!), sowie Invertzucker, und eine gute Portion Vitamin C, A, B, E und Beta-Carotin. Ein besonderer Antioxidantien-Cocktail!

Pro 100 Gramm Blaubeeren sind enthalten:

  • Vitamin B1 und B2: 0,02 g
  • Vitamin B6 0,06 g
  • Niacin 0,4 g
  • Fett 0, 6 g
  • Protein 0,7 g
  • Eisen 0,9 g
  • Magnesium 2 g
  • Vitamin E 2,7 g
  • Ballaststoffe 4,9 g
  • Vitamin A 5, 7 g
  • Kohlenhydrate 6,1 g
  • Kalzium 10 g
  • Vitamin C 22 g
  • Energie 37 g
  • Kalium 78 g

Blaubeeren im eigenen Garten

Kultur-Heidelbeeren stellen einige Ansprüche an den Boden. Damit sie gut gedeihen, muss der Boden kalkfrei und durchlässig sein. Der ph-Wert sollte bei 3,5-4,5 liegen. Wenn der Boden nicht sauer genug ist, sollte er komplett ausgetauscht werden. Um das Problem mit dem sauren Boden zu umgehen, kann die Heidelbeere auch im Topf kultiviert werden.

Neuere Sorten, auch die pinkfarbenen, kommen auch mit normalem Gartenboden zurecht.

Mit Beginn der Blüte muss die Heidelbeere gut feucht gehalten werden, sonst bleiben die Früchte klein oder fallen ab.



Die Preiselbeere

Preiselbeeren (Vaccinium vitis-idaea) werden meist zu den typischen Fleisch- oder Gemüsebällchen mit Kartoffeln, Gurke, Rote Bete und Rahmsoße gegessen, auch zu Wildgerichten passen sie gut. In Finnland gibt es den traditionellen Preiselbeerschaum, dieser wird meist mit Milch verzehrt.

Preiselbeeren und ihre amerikanischen Schwestern, die Cranberries, haben den guten Ruf zur Vorbeugung von Blasenentzündungen aufgrund ihrer antibakteriellen Eigenschaften. Entsprechende Präparate dazu sind in der Apotheke erhältlich.

Die Moltebeere

Die Moltebeere (Rubus chamaemorus) heißt auf finnisch  lakka, auf englisch cloudberry.

Beliebte Mitbringsel sind die Lakka- Konfitüre (gibt es aus Schweden auch bei Ikea) oder auch der Lakka-Liqueur von Lapponia.

Die goldfarbene Beere wächst hauptsächlich in den waldigen und sumpfigen Fjällgebieten am Polarkreis. Ich habe mir diesmal den Luxus gegönnt und ein 8€-Schälchen mit frischen Beeren erstanden, um den unverfälschten, etwas herben  Geschmack dieser besonderen Beeren zu genießen.

Aronia

Die Aronia-Sträucher (Aronia melanocarpa) sind mir schon vor über 10 Jahren in Finnland begegnet, als sie in Deutschland noch kaum zu finden waren. In Finnland  werden sie oft als Straßenbegleitgrün oder in Parks gepflanzt.

Die Apfelbeere, ein Rosengewächs, hat einen recht herben Geschmack und eigent sich am besten als Zusatz zu Konfitüren oder Säften.Die Beeren sind bekannt für ihren hohen Flavonoid-, Folsäure-, Vitamin-K- und Vitamin-C-Gehalt. Aroniapflanzen sind in Bezug auf Bodenbeschaffung wenig anspruchsvoll, absolut winterhart und sehr pflegeleicht.

Johannisbeerträume

Insbesondere Schwarze Johannisbeeren (Ribes nigrum) haben einen hohen Vitamin C-Gehalt. Aus den Beeren lässt sich gut Saft herstellen, sowie die altbekannte Konfitüre oder, wer die Kerne nicht mag, kocht sich Gelee. Eine Handvoll rohe Beeren aufs Müsli - perfektes Frühstück!

Noch ein paar finnische Impressionen...

Rezepte

BLAUBEERSMOOTHIE

Zutaten
1 Handvoll Blaubeeren, Proteinpulver (z.B. von NUTRILITE, vegan), 1/2 l Flüssigkeit ( Milch, Sojamilch, Hafermilch), etwas Zimt, Süße (Stevia, Honig, Agavendicksaft, Birkenzucker).
Zubereitung
ganz einfach: alles ab in den Mixer und gut pürieren.

ERDBEERGRIESS - Mansikkavispipuuro

Zutaten
900 ml Wasser oder Saft
100 g Vollkorngrieß
50 g Roggen- oder Haferflocken
2 El Honig
300 g Erdbeermus
Zubereitung
ganz einfach: Saft aufkochen, Grieß, Flocken und Honig zufügen. Brei 5 min kochen lassen unter Rühren. Das Erdbeermus der Masse hinzufügen. Brei etwas abkühlen lassen, dann mit dem Mixer schaumig schlagen.
Zum Abkühlen in den Kühlschrank stellen.
Dann mit Milch oder Sahne/Vanillesoße servieren. Fertig!


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