Da geht man schon mal gut frühstücken, und schon gibt es statt Brötchen ein Süßlupinenprotestbrot!
Dazu erinnerte ich mich, einen Artikel über die Süßlupine gelesen zu haben. Und der hat es in sich.
Wertvoller Fleischersatz
Die Süßlupine ist nicht nur eine gute Gründüngungs- und Futterpflanze, sondern wird, dank eines innovativen Brandenburger Unternehmens, bereits in der Nahrungsmittelbranche als neues Fleischersatzprodukt hoch gehandelt.
Den Artikel gibt es natürlich auch online:
Hintergrund der Protestaktion, die von der Bäckerei Wiese ("Gustav") am Markt in Eberswalde unterstützt wurde, ist der massige Import von Gensoja als Futtermittel u.a.
Mit dem Anbau einheimischer Futterpflanzen wie der Süßlupine können wir verhindern (oder es zumindest versuchen), dass noch mehr Regenwald in den Sojaanbaugebieten zur Gewinnung von Anbauflächen abgeholzt wird.
Die meisten Lupinenarten bzw. ihre Samen sind giftig, weil sie viele Bitterstoffe enthalten. Die Süßlupine macht da eine Ausnahme, denn sie enthält fast keine Bitterstoffe mehr. Süß schmeckt sie eigentlich nicht, eher neutral, was sie gerade für die Nahrungsmittelindustrie interessant macht. Im Naturkosthandel gibt es bereits gute Lupinenprodukte.
Auswahl an Gründüngungspflanzen
Bienenfreund (Phacelia)
Rotklee
Lupine (hier wilde Lupinen in Weesow)
Steinklee (gelb)
Luzerne
Blauer Lein
Studentenblumen (Tagetes)
Gelbsenf
Saatmischungen beinhalten z.B. Buchweizen, Phacelia, Sonnenblumen, Borretsch, Lupine, Alexandriner Klee, Persischer Klee, Saatwicke, Seradella, Esparsette, Herzgespann, Dill, mauretanische Malve, Tagetes, Bioro, Futtererbse, Inkarnatklee, Zottelwicke und Ölrettich.
Erhältlich sind die Saaten im Saatguthandel, aber auch in Gartencentern.
Gründüngungspraxis
Gründüngung betrachten wir als eine natürliche Methode, im Acker- und im Gartenbau den Boden zu bedecken und zu verbessern. Dazu werden grüne Pflanzen oder angewelktes Pflanzenmaterial in den Boden eingearbeitet. Die Pflanzen werden meist zu diesem Zweck angesät, z.B. im Zwischenfruchtanbau, der oft zur Regeneration des Bodens dient. Der Ertrag wird hierbei wieder in den Acker eingearbeitet.
Am günstigsten ist es, wenn die Gründüngung kurz oder während der Blüte geschnitten und gleich in den Boden eingearbeitet wird. Ihre Wurzeln, die im Boden verbleiben, werden von den Bodenlebewesen zersetzt, so dass wertvolle Luft- und Wasserkanäle zurückbleiben. Das Schnittmaterial bleibt bis zur Neubepflanzung auf den Beeten, und wird danach zu Mulchmaterial oder es wird kompostiert.
Im eigenen Garten setzen wir die Gründüngung als natürliche Methode zur Bodenverbesserung und -bedeckung ein. Einige Pflanzen können sogar Schädlinge im Boden eindämmen. Studentenblumen (Tagetes) helfen beispielsweise gegen Fadenwürmer (Nematoden), Schmetterlingsblütler wie Luzerne, Klee reichern den Boden über ihre Knöllchenbakterien mit Stickstoff an, die blühenden Gründüngungspflanzen locken Bienen und andere Nektar sammelnde Insekten. Die sind wiederum wichtig für die Bestäubung der Obstbäume im Garten.
Sie hat sicher nicht nur einen ökologischen, sondern zusätzlich auch einen ästhetischen Nutzen. Nichts geht über eine Phacelienwiese, in der es summt und brummt!